EIN Platz zum Leben und Lernen FÜR JUNGEN
AUFGABE UND AUSRICHTUNG DES KINDERHEIMS
Ziel ist, die Jungen zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu führen, der sie zu einer guten Berufsausbildung und letztendlich zu einem auskömmlichen, selbständigen Leben befähigt.
Aufgenommen werden Waisen, Halbwaisen, verlassene Kinder und Kinder aus sehr armen oder zerrütteten Familien, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Von den derzeit unter der Obhut des Heimes stehenden 30 Jungen sind gut die Hälfte Hindus, die anderen Christen. Die Auswahl erfolgt nach Bedürftigkeit und Lernfähigkeit, die mittels Gesprächen mit den Angehörigen und den Lehrern, kleinen Tests sowie durch einen Hausbesuch geprüft werden.
Die Kinder werden voll versorgt, betreut und auf der Grundlage christlicher Werte erzogen. Dabei legen wir Wert auf religiöse Toleranz sowie kulturellen Respekt und achten darauf, dass die Kinder in diesem Sinne miteinander aufwachsen.
Bis zur 8. Klasse gehen die Kinder auf staatliche Schulen, danach auf eine private Schule im nahe gelegenen Ort. Die Kleinen werden mit einem Bus zur Schule gebracht. Die Älteren fahren mit dem Fahrrad.
Das Niveau des Schulunterrichts ist leider wegen Klassenstärken von bis zu 80 Kindern, häufig mangelnder Qualifikation der Lehrer und unrealistischer Bewertungen so ineffizient, dass manche Kinder in der 4. Klasse noch Mühe mit dem Lesen und Schreiben haben. Deshalb sind der Unterricht und das Lernen im Heim für sie die einzige Chance, einen guten Schulabschluss zu erreichen. Die Jungen werden im Heim nach der Schule bei den Hausaufgaben betreut und erhalten Förderunterricht von Tutoren und einem Englischlehrer. Besonderes Augenmerk wird auf lernschwächere Kinder gelegt.
Daneben werden die Jungen durch ein breites Angebot an Aktivitäten (Sport, Musik, Zeichnen, Schreiben, Basteln u. ä.) ermuntert und gefördert, ihre persönlichen manuellen und intellektuellen Fähigkeiten und Neigungen zu entwickeln. Sobald die Anschaffung von zwei Computern gelungen ist, wird auch ein Computerkurs eingerichtet. Regelmäßige Gesprächsrunden zu Themen wie Grundwerte, Gesundheit, Hygiene, gesellschaftliche Verantwortung usw. tragen zu einer guten allgemeinen Bildung bei. Dazu gehört auch das Erlernen eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Natur und Umwelt.
Nach Abschluss der Schulzeit sollen die Jugendlichen je nach Begabung und Wunsch in eine solide Berufsausbildung vermittelt werden oder eine weiterführende Ausbildung bis hin zur Hochschulausbildung erhalten, um anschließend auf eigenen Beinen stehen zu können. Hierzu haben wir 2016 ein Ausbildungsprogramm gestartet, in dem seit Juni 2016 fünf Schulabgänger gefördert werden. ↑
DIE BETREUER
Das Kinderheim wurde seit 2009 von Mr. M. Augustin, dem Gründer des Trust auf indischer Seite, und seiner Frau Jenithel, einem sozial engagierten, christlichen, indischen Ehepaar aus der Heimatregion der Kinder, geleitet. M. Augustin hat langjährige Erfahrung in der Kinderbetreuung und Jenithel ist ausgebildete Erzieherin. Mitte 2016 wurde das Management an eine lokale, in der Region gut vernetzte indische NGO mit vielerlei Aktivitäten und Erfahrungen im Sozialbereich übergeben. Seither können sich Mr. M. Augustin und seine Frau voll auf ihre Betreuungsaufgaben konzentrieren, auch wenn Jenithel noch etwas bei der Buchhaltung hilft. Daneben gibt es einen weiteren Betreuer, der gleichzeitig Lehrer und Tutor für die Jungen ist, einen zweiten Tutor und einen Englischlehrer, die alle zusammen für ein zielgerichtetes Lernen der Jungen sorgen. Außerdem gehören eine Köchin, eine Helferin für die Hausarbeit, eine Reinigungskraft und ein gemäß den Heimvorschriften notwendiger Nachtwächter zum Personal.↑
PFLEGE DER FAMILIÄREN WURZELN
Soweit die Kinder noch ein Elternteil, Großeltern oder andere näherstehende Verwandte haben, wird dafür gesorgt, dass der Kontakt nicht abbricht. Die Kinder verbringen soweit machbar die Schulferien bei der "Familie" und die Angehörigen werden zu Besuchen an den Wochenenden und Feiertagen ermuntert.↑
CHRONOLOGIE
Nach Gründung von Mahendren- Zukunft durch Bildung e.V. im Jahr 2008 wurde korrespondierend auf indischer Seite 2009 vom zukünftigen Heimleiter ein Trust (Sharon Trust) gegründet, der den Aufbau des Kinderheims rechtlich und organisatorisch verantwortete.
In der Aufbauphase zwischen 2009 und 2013 wurden das Gebäude vom Fundament an errichtet, das Gelände hergerichtet, ein Spielplatz gebaut und die Innenausstattung nach und nach verbessert. Dabei waren viele bürokratische Hürden zu überwinden und immer wieder Anpassungen an die sich ständig ändernden Vorschriften für Kinderheime vorzunehmen. Anpassungen der Heimregulierungen stellen uns regelmäßig vor neue Herausforderungen, zuletzt durch die neue Verfügung, dass der Heimleiter selbst nicht im Heim wohnen darf, ein Nachtwächter anzustellen ist und Überwachungskameras angebracht werden müssen.
Seit 2014 bemühen wir uns vorrangig um die weitere Verbesserung des Bildungsangebots. So wurden Tutoren und ein Englischlehrer eingestellt, die mit den Jungen nach der Schule lernen bzw. Englisch- und Förderunterricht erteilen, und wöchentliche Sportkurse eingerichtet. Ein Computerkurs und die Anschaffung von zwei Computern für die Kinder sind in Vorbereitung. ↑
NOTWENDIGE INVESTITIONEN UND ANSCHAFFUNGEN
- ein Inverter mit Batterien zur Sicherstellung der Stromversorgung
- eine zusätzliche Wasserleitung zur Küche und ein großer Wasseraufbereiter
- ein witterungsbeständiger Anstrich des Gebäudes
- Verbesserung der Küchenausstattung
- Ausbau der Bibliothek
- zwei Computer für den Computerkurs
Um den gewachsenen internen und externen, insbesondere regulatorischen Anforderungen an das Management gerecht zu werden, wurde 2016 das Management des Heimes in professionellere Hände gegeben.
Wir hoffen, dass wir genügend Spender finden, die helfen, die gestiegenen Kosten zum Wohle der Kinder zu finanzieren. ↑
KOSTEN PRO HEIMKIND
Derzeit (2016) betragen die laufenden Kosten, d.h. alle Ausgaben für die Unterbringung, die Betreuung und die Hauslehrer, für Essen, Kleidung, Gesundheitsvorsorge, Schulmaterial etc. pro Kind ca. 50 Euro im Monat. Angesichts der Preissteigerungen in Indien, vor allem für Lebensmittel, sind jährlich steigende Lebenshaltungskosten zu erwarten. Investitionen in Gebäude und Ausstattung sowie notwendige Instandhaltungsmaßnahmen sind in den Kosten pro Kind nicht enthalten.↑ |